Hessens Umweltministerin Priska Hinz besucht Beweidungsprojekt „Bergwinkelgrün“

Der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis ist Träger des Beweidungsprojektes „Bergwinkelgrün“. Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Grüne) machte sich im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour ein Bild von diesem Projekt.

Im Bergwinkel zwischen Spessart, Vogelsberg und Rhön finden sich viele besondere Grünflächen, die teilweise seit Jahrhunderten beweidet wurden. Auf manchen von ihnen wachsen sogar besondere Pflanzenarten wie die Küchenschelle sowie Orchideenarten und Enziane. Schäfer Wilfried Lenz leitet einen der Schäfereibetriebe im Beweidungsprojekt im östlichen Main-Kinzig-Kreis, der viele Flächen bewirtschaftet. Zum Beispiel sorgt er unterhalb der Burg Brandenstein mit seiner Herde aus 850 Schafen und mehr als 20 Ziegen für den Erhalt der Artenvielfalt. „Der Bergwinkel ist als Mittelgebirgslandschaft geprägt von landwirtschaftlicher Nutzung, die eine große Vielfalt schützenswerten Grünlandes mit seltenen Tier- und Pflanzenarten hervorbrachte. Um diese Lebensräume langfristig zu sichern, sind die Schäfereibetriebe seit geraumer Zeit wichtige Partner des Naturschutzes“, verdeutlichte Barbara Fiselius, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands, als sie der Ministerin das Projekt vorstellte.

Um die schützenswerten Lebensräume zu erhalten, werden im Rahmen des Projektes „Bergwinkelgrün“ Bewirtschaftungshindernisse beseitigt, zum Beispiel durch die Sicherung von Tränken und Entbuschungen von Flächen. Finanziert wird das Projekt bis zum Jahr 2022 aus dem Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM).

„Wir sind froh um jeden Schäfer, den wir haben. Wir brauchen diese Art von Landwirtschaft und Landschaftspflege“, betonte die Ministerin. „Viele Schäfer haben zunehmend Existenzprobleme. Wir stärken mit dem Bergwinkelgrün-Projekt den Berufszweig und leisten einen weiteren Beitrag für den Naturschutz“.

Schäfer und Landwirt Marcus Nürnberger wies darauf hin, dass dabei auch die Wirtschaftlichkeit gewährleistet sein müsse. Sowohl Nürnberger, der einen Biobetrieb mit Koppelhaltung leitet als auch Lenz als Wanderschäfer forderten die Wiedereinführung einer Weidetierprämie für Schafe und Ziegen. Die Schäfer müssten immer mehr ums Überleben kämpfen. Es gehöre schon viel Idealismus dazu, den Beruf in der heutigen Zeit noch auszuüben.

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Veröffentlichung

Di, 14. August 2018

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