„Regionalschleife Main-Kinzig“ besucht den Schulgarten der Ronneburgschule

Erfolgsgeschichte zwischen Gemüsebeet und Fischteich

 

Ronneburg. Die „Regionalschleife Main Kinzig“ der „Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute“ (HAOWR) feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums hatte der Vorstand mit dem Vorsitzenden und Bürgermeister von Hammersbach, Michael Göllner, im Vorfeld der Jahreshauptversammlung, die im Gasthof „Zur Krone“ in Hüttengesäß stattfand, zu einem besonderen Programmpunkt eingeladen.

 

Johanna Scheller, ehemalige Schulleiterin der Ronneburgschule und Vorstandsmitglied des Obst- und Gartenbauvereins Ronneburg, begrüßte die vielen Teilnehmer – über 40 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Gemeinsam machte sich die Gruppe auf den Weg zum Schulgarten der Ronneburgschule, der auf den Tag genau vor 14 Jahren – nämlich am 4.4.2003 – eröffnet wurde. Zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, Ferdinand Graef, hatte Johanna Scheller die Vision, einen Garten für alle Grundschulkinder zur Verfügung zu haben. „Dank der Mithilfe des früheren Bürgermeisters Friedhelm Kleine, der Gemeindegremien und einem kompetenten Gartengestalter wurde unser Traum Wirklichkeit“, berichtete die ehemalige Rektorin. Hinter dem Rathaushof fand sich ein geeignetes Gelände. Mit Hilfe eines Gestaltungsplans wurden Grasflächen, Wege, Gemüse- und Kräuterbeete, Beerensträucher und ein Rosenspalier angelegt und nach den Osterferien im Jahr 2003 die Eröffnung gefeiert.

 

Seitdem wurde Jahr für Jahr ein neues Projekt verwirklicht. Scheller führte die staunende Besuchergruppe zum Teich, in dem sich Fische und Molche tummeln und zu den Gemüsebeeten, die bereits vorbereitet sind und nach den Osterferien bepflanzt werden. „Wir haben eine Ecke für Kartoffeln. Außerdem bauen wir Kürbisse, Gurken, Zucchini und noch einige andere Gemüsesorten an. Die Erdbeeren haben wir grade neu gepflanzt und für die Tomaten steht ein Häuschen bereit“, erklärte Scheller. Für die Naschkatzen unter den Kindern gibt es etliche leckere Beerensorten, darunter auch die besonders begehrte Taybeere, eine Mischung aus Brombeere und Himbeere. Ein alter Birnbaum, ein Apfel- und ein Pflaumenbaum gehören ebenfalls zum Gartenparadies.

Für die kleinen Gärtner gibt es außerdem einen Schuppen, in dem alle Arbeitsgeräte aufbewahrt werden. Dort wird nach jedem Arbeitseinsatz Protokoll geführt und bei schlechtem Wetter die ein oder andere Ernte verzehrt.

 

Unter Schellers Leitung gab es früher vier Arbeitsgemeinschaften – eine pro Jahrgang – die alle einmal wöchentlich den Garten besucht und gepflegt haben. Heute gibt es zwei AG’s in der Woche – aber auch eine große Bereitschaft unter den Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern auch während der Ferien die Pflege übernehmen. Für Mäh- und Schnittarbeiten ist seit 13 Jahren der heutige Vorsitzende des Ronneburger Obst- und Gartenbauvereins, Fritz Orth, zuständig.

 

Im Anschluss an die Führung gab es im Gasthof „Zur Krone“ ein weitere Überraschung. Johanna Scheller hatte drei ehemalige Schüler eingeladen, die bereits bei der Eröffnung des Gartens mitgewirkt hatten und noch heute – 14 Jahre später – von so mancher Erfahrung profitieren und sich gerne an die Zeit im Schulgarten erinnern: „Das Beste war, dass wir frei entscheiden und ausprobieren durften und so auch lernten, Misserfolge – die es natürlich auch mal gab – zu akzeptieren. Wir haben gelernt, dass unser Essen nicht aus dem Supermarkt kommt, sondern sehr viel Arbeit dahinter steckt.“

 

Johanna Scheller wies abschließend daraufhin, dass aufgrund der derzeitigen hessischen Bildungssituation mit akutem Lehrkräftemangel nur mit größter Anstrengung der Kernunterricht abgedeckt werden kann. Nur durch ein Netzwerk zwischen Vereinen, Kommunen, Lehrer und Eltern könnte solch ein Projekt wie der Schulgarten am Leben erhalten werden. Summa summarum: „Es ist eine wunderbare und für die Kinder sehr wichtige Sache, für die es sich lohnt, sich einzusetzen.“

 

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Veröffentlichung

Do, 06. April 2017

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