Kelterei Trageser unterstützt Obst- und Gartenbauverein Somborn

Wühlmauskörbe für neue Obstbaumbesitzer

 

Freigericht. Jährlich im Herbst startet der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis seine Obstbaumbestellaktion, bei der kreisweit Obsthochstämme zum vergünstigten Preis bezogen werden können – darunter viele altbekannte, beliebte und für die Kulturlandschaft des Main-Kinzig-Kreises typische Sorten. So wurden in den vergangenen sieben Jahren über 10.000 Bäume an ihre neue Besitzer übergeben. Um diesen Ansturm bewältigen zu können, braucht es zahlreiche Helfer. Während Barbara Fiselius, Geschäftsführerin des LPV, die vielen Bestellungen entgegen nimmt und koordiniert, wird die Obstbaum-Ausgabe und die Bestellungsannahme vor Ort von Kommunen, Streuobst-Arbeitskreisen, Naturschutzvereinen und Obst- und Gartenbauvereine übernommen.

 

Eine besondere Kooperation gibt es seit vielen Jahren in Freigericht. Dort wird der Obst- und Gartenbauverein Somborn in besonderer Weise von der Kelterei Trageser unterstützt, die für jeden bestellten Obstbaum dem neuen Besitzer einen Wühlmauskorb sponsert zum Schutz vor Verbissschäden.

Kürzlich trafen sich die an der Aktion in Somborn Beteiligten: der Senior-Chef der Kelterei, Günter Tautges, LPV-Geschäftsführerin Barbara Fiselius und der „harte Kern“ des Obst- und Gartenbauvereins Somborn. Dazu zählen Vorsitzender Albert Schmitt, dessen Stellvertreter Walter Zimprich, Kassierer Norbert Iffland und Fachwart Günter Weigand. Fiselius nahm das Treffen zum Anlass, sich bei allen Mitwirkenden für die beispielhafte Kooperation zu bedanken.

Vorsitzender Albert Schmitt führt die Arbeit seines Vorgängers Emil Weigand fort, der die Obstbaumaktion vor vielen Jahren in Somborn ins Leben gerufen hatte. Schmitt freut sich sehr über die Unterstützung der Kelterei Trageser und über die Spende der Wühlmauskörbe. In diesem Jahr waren es insgesamt 66 – so hoch war die Anzahl der ausgegebenen Bäume in Somborn.

„Unser Ziel ist es, die überalterten Wiesen wieder zu aktivieren und auch die jüngere Generation dafür zu interessieren. Unser Landschaftsbild und der Apfel als Kulturprodukt muss erhalten werden. Und dafür erfahren wir Unterstützung durch die Familie Trageser“, freut sich Schmitt.

 

Günter Tautges führte die kleine Gruppe durch seine Kelterei und berichtete von der langen Tradition des Familienunternehmens. Aus der ehemaligen Küferei des Firmengründers Otto Trageser entstand 1949 die Kelterei Trageser, die heute weit über die Grenzen Hessens bekannt ist.

 

1956 wurde das heutige Betriebsgelände in der Somborner Straße erworben, auf dem ein neues und modernes Unternehmen entstand. 1964 folgte die Angliederung des Getränkemarktes und der damit verbundenen Kundennähe. 1973 traten dann Günter Tautges und seine Frau Renate, die Tochter des Gründers, aktiv mit in die Kelterei ein und sicherten somit den Fortbestand des Unternehmens. Mittlerweile wird die Kelterei mit Christoph Tautges und dessen Frau Petra bereits in der dritten Generation geführt. Und die beiden Enkel Alexander und Philipp stehen ebenfalls schon in den Startlöchern, um sich in den nächsten Jahrzehnten um die Herstellung und den Vertrieb der selbst erzeugten Säfte und Weine zu kümmern. „Die Vermarktung des regionalen Apfelweines hat jahrelang etwas stagniert, aber glücklicherweise konnte der Rückwärtstrend mittlerweile gestoppt werden“, freut sich Günter Tautges.

 

Dem Senior-Chef und seiner Frau Renate ist es ein wichtiges Anliegen, dass Streuobstwiesen nicht brach gelegt, sondern weiter bewirtschaftet werden und die Artenvielfalt der Obstsorten in der Region erhalten bleibt. So kam Renate Tautges auch auf die Idee, Besitzer von Streuobstwiesen, die keine Zeit für die Ernte haben, mit interessierten Menschen zusammenzubringen, die zur gegebener Zeit mit viel Freude das Obst, auch für den eigenen Gebrauch, ernten.

 

 

 

 

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Veröffentlichung

Mi, 01. Februar 2017

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