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Streuobstgebiet „Langer Weg“ in Bad Orb: Entbuschung wird fortgesetzt

Bad Orb. Die Sanierung der über sechs Hektar großen städtischen Streuobstwiese „Langer Weg“ (in Richtung des Hofgutes Altenburg) in Bad Orb wurde bereits im Oktober vergangenen Jahres im Rahmen eines „runden Tisches“ beschlossen. Unter Teilnahme der Unteren Naturschutzbehörde, Vertreter aller politischen Fraktionen und der Hegegemeinschaft Bad Orb wurde der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis mit der Erstellung eines Konzeptes betraut. In den kommenden Tagen starten die nächsten Entbuschungsmaßnahmen.

 

Streuobstwiesen zählen in unseren Breiten zu den wertvollsten Biotoptypen. Von der Krautschicht bis in die Spitzen der Baumkronen finden unzählige Insekten und Vögel ihren Lebensraum, aber auch verschiedene Säugetiere wie Fledermäuse, Garten- und Siebenschläfer sind hier Zuhause. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben Zählungen von bis zu 5.000 verschiedenen Tierarten auf Streuobstwiesen.

 

Ausschlaggebend dabei ist der Strukturreichtum der Streuobstwiese. Zum einen sollte die Wiese selbst extensiv bewirtschaftet werden, eine Beweidung des Unterwuchses unterbindet drohende Verbuschung. Zum anderen sollte der Bestand Bäume unterschiedlichen Alters aufweisen - stehendes Totholz als wertvoller Lebensraum ist ebenso wichtig, wie die regelmäßige Pflege an jungen Bäumen.

 

Um diesen Zustand auf der Streuobstwiese „Langer Weg“ herbeizuführen, sind zunächst drastisch anmutende Pflegemaßnahmen notwendig. Im Rahmen eines Ausgleichsprojektes wurde bereits im vergangenen Jahr ein Teilbereich entbuscht. In den kommenden Tagen beginnt die Entbuschung auf einem weiteren Abschnitt. Erst die Beseitigung von Brombeeren, Adlerfarn und Ginster ermöglicht die Fortführung der Sanierung des Bestandes. Die Beweidung durch Schafe soll die Regeneration in Richtung Magerwiese vorantreiben.

 

Jürgen Weisbecker bot sich an, als Ansprechpartner vor Ort zu fungieren und freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband mit der Geschäftsführerin Barbara Fiselius. Gemeinsam wurden in den vergangenen Monaten alle Bäume aufgenommen und deren Zustand bewertet. Im Laufe der nächsten Jahre soll die Streuobstwiese sukzessive wiederhergestellt werden. Maßnahmen hierfür sind die Entbuschung, die Erstellung eines geeignetes Konzeptes zur Unterwuchspflege, Sanierungsschnitte an Altbäumen und natürlich auch Neupflanzungen.

 

Die Natur- und Vogelschutzgruppe Bad Orb begrüßt die längst überfälligen Maßnahmen und ging auf ihrer gepachteten Fläche bereits mit gutem Beispiel voran. Trotz eisiger Temperaturen brachten die Mitglieder mit Sense, Rechen und Astscheren den Abschnitt direkt am Parkplatz St. Wendelin auf Vordermann.

Alle Beteiligten des Projektes bitten vor allem die Hundehalter um Rücksichtnahme zum Schutz der wild lebenden Tiere – besonders während der kommenden Brut- und Setzzeit. Die Hunde sollen bitten an der Leine geführt und ihre Hinterlassenschaften beseitigt werden.

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Fr, 16. Februar 2018

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